Der Ur-quattro des Jahres 1980 blieb nicht lange allein. Ab 1982 stellte ihm Audi fünf weitere Allradvarianten zur Seite - das Audi Coupé, den Audi 80/90 und den Audi 100/200; Letzterer, der Aerodynamik-Weltmeister der 80er Jahre, war wie sein Vorgänger auch als Avant erhältlich. Als Fronttriebler konzipiert, wie bei Audi üblich, eigneten sich all diese Typen mit überschaubarem Umbauaufwand für den permanenten Allradantrieb. Sie spiegelten die Grundsatzentscheidung wider, in jeder Baureihe eine quattro-Variante anzubieten, und verkauften sich im Kielwasser der Sporterfolge prächtig.

An die Spitze der Palette rückte 1988 der 185 kW/250 PS, später auch 206 kW/280 PS starke V8 - er war nur mit permanentem Allradantrieb zu haben; wegen des anfangs serienmäßigen Automatikgetriebes arbeitete er mit zwei Torsen-Differenzialen. Beim Nachfolger, dem 1994 debütierenden A8, legte Audi alternativ eine Version mit Frontantrieb auf. Auch in der heutigen A8-Generation wird diese Alternative angeboten, allerdings machen nur 7 Prozent der Kunden von ihr Gebrauch.

Zum Ausbau des dynamischen Images, das sich Audi im Motorsport erworben hatte, trugen ab 1990 die S-Modelle mit ihren quattro-Antrieben entscheidend bei. Die Vorreiterrolle übernahm das Coupé S 2, der designierte Nachfolger des Ur-quattro. Sein gepflegter Charakter bewies, dass Sportlichkeit und kultivierter Stil ideal harmonieren - eine Linie, die der S4 auf Basis der Audi 100-Reihe ein Jahr später fortführte. Auch das erste RS-Modell der Marke Audi begeisterte seine Fans. Der RS2 Avant verblüffte die Fachwelt mit seinen Fahrleistungen. Der Fünf-Zylinder-Turbo kam 1994 auf den Markt und wurde gut ein Jahr lang gebaut. Sein Motor leistete 262 kW (315 PS). 2881 Käufer entschieden sich für den Sportwagen auf Basis des Audi 80 Avant. Heute ist der RS2 längst ein begehrter Klassiker mit einer festen Fan-Gemeinde.

Im Jahr 2000 setzte Audi dieser Philosophie mit dem RS 4 und dem RS 6 die Krone auf; mit ihren potenten V8-Motoren stießen beide Modelle in die Kategorie der Hochleistungssportwagen vor, bei luxuriöser Ausstattung und der für die Marke typischen kompromisslosen Qualität. Seit 1995 bietet das Werk zudem seine durchzugsstarken TDI-Diesel vermehrt mit quattro-Antrieben an - auch dies ist eine harmonische Kombination.

Die in Stückzahlen erfolgreichsten Audi-Baureihen sind der A4 und der A6; das gilt auch für ihre quattro-Ausführungen. Zählt man die jeweiligen Vorgänger-baureihen mit, so ergeben sich beim A4 bis Ende 2004  37.572 gebaute Exemplare mit permanentem Allradantrieb. Beim A6 sind es 601.204 Stück - mit einer quattro-Quote von zuletzt 42 Prozent bei den Limousinen.

Seit 1999 sind auch der kompakte A3, das TT Coupé und der TT Roadster als quattros zu haben. Mit ihren quer eingebauten Motoren nutzen sie statt des Torsen-Differenzials die Technik der elektronisch geregelten Haldex-Kupplung, die eine hydraulisch betätigte Lamellenkupplung als Längssperre einsetzt. 58 Prozent aller TT Coupés und 42 Prozent aller TT Roadster wurden 2004 mit Allradantrieb ausgeliefert.

Eine Sonderstellung nimmt der allroad quattro ein: Mit der dank Luftfederung variablen Bodenfreiheit etablierte sich der rund 90.000 mal gebaute Avant als dynamischer Allrounder, dessen Revier die Autobahn ebenso ist wie durchaus anspruchsvolles Gelände.

Von 1980 bis Ende 2004 hat Audi 1.815.396 Autos mit permanentem Allrad-antrieb gefertigt. Die gesamte Produktionsziffer - die Baureihe A2 ausgenommen - beläuft sich auf 12.030.207 Exemplare, die Allrad-Varianten machen über diesen Zeitraum hinweg 15,1 Prozent aus. In den letzten Jahren lag der quattro-Anteil kontinuierlich über einem Viertel; im Jahr 2004 betrug er 26,7 Prozent. Weltweit ist Audi führender Hersteller von Personenwagen mit permanentem Allradantrieb im Premiumsegment. Die aktuelle Modellpalette führt 74 Varianten mit quattro-Antrieb.